Ergänzung zur Gründungserklärung von Abolition 2000
Te Ao Maohi (ehem. französisch besetztes Polynesien), 25. Januar 1997
Diese Konferenz bestätigt noch einmal die Verpflichtungen und die Vision, die der Gründungserklärung der Vereinigung Abolition 2000, die 1995 am 50. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf die Einwohner von Hiroshima und Nagasaki ins Leben gerufen wurde, zu entnehmen sind. Damals lautete das Ziel, sich für die endgültige und bedingungslose Abschaffung von Nuklearwaffen einzusetzen und Wiedergutmachung für die Ausbeutung unserer Umwelt und das Leid von Menschen zu leisten, das durch die Nachwirkungen des 52 Jahre währenden Einsetzens, Testens und Herstellens von Nuklearwaffen verursacht wurde.
Diese Konferenz jedoch, die ein Jahr nach dem Ende der französischen Nuklearwaffentests in Te Ao Maohi stattfand, hat insbesondere das Leiden der indigenen und kolonialisierten Völker als Ergebnis der Herstellung und Tests von Nuklearwaffen hervorgehoben. Wut und Tränen der betroffenen kolonialisierten Völker fußen auf der Tatsache, dass es keine Unterredung, keine Abmachung, keine Beteiligung am Entscheidungsprozess gab. Ihr Land, ihr Luftraum und ihre Gewässer wurden von Beginn des Nuklearzeitalters an einfach zur nuklearen Aufrüstung genutzt.
Kolonialisierte und indigene Völker waren zu einem Großteil die Hauptleidtragenden dieser nuklearen Verwüstung – vom Uranabbau und Nuklearwaffentests auf den Gebieten indigener Völker bis hin zu Entsorgung, Lagerung und Transport von Plutonium und nuklearen Abfällen sowie Landdiebstahl für eine nukleare Infrastruktur.
Laut Gründungserklärung von Abolition 2000 ist „die Beteiligung von Bürgern und zivilgesellschaftlich engagierten Vereinigungen (NGOs) an der Planung und Überwachung der Abschaffung von Nuklearwaffen entscheidend“. Wir betonen dies noch einmal, in Worten wie durch Taten, weisen jedoch darauf hin, dass indigene und kolonialisierte Völker bei diesem Prozess im Fokus stehen müssen. Dies ist nur dann möglich, wenn sie in Entscheidungen, die mit dem Nuklearwaffenzyklus zusammenhängen, eingebunden werden – insbesondere in die Abschaffung von Nuklearwaffen, welcher Form auch immer. Das unveräußerliche Recht auf Selbstbestimmung, Souveränität und Unabhängigkeit ist von entscheidender Wichtigkeit, wenn es darum geht, die Völker der Welt an einem gemeinsamen Kampf zu beteiligen, der zum Ziel hat, die Welt für immer nuklearwaffenfrei zu machen.
Daher hat sich diese Konferenz darauf geeinigt, die Gründungserklärung von Abolition 2000 mit der vorliegenden Moorea-Erklärung zu ergänzen.
Übernommen auf der Abolition 2000 Konferenz, Moorea,